Short Story Collab #02

Short Story Collab #02

Hallo ihr Lieben,

ich hätte ja nicht gedacht, dass ich in diesem Blog noch etwas schreiben würde. Aber die Aktion Short Story auf www.captain-obvious.de  hat mich wieder zum Schreiben angeregt. Das Prinzip? Ein Begriff für einen Monat und ihr schreibt dazu einfach eine kleine Kurzgeschichte. Besucht einfach selbst die Seite und lest euch die bisherigen wundervollen Geschichten durch!

Das Thema für diesen Monat ist Zeitreisen. Meinen Beitrag dazu seht ihr unten. Ich hoffe es gefällt euch und entschuldige mich vorab für diverse Fehler in Satzbau, fehlende Kommata und Grammatik. Ich schreibe nicht regelmäßig daher wird diese Story auch nicht perfekt sein. Aber wie heisst es so schön? Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Viel Spaß beim Lesen und vielleicht habt ihr ja auch Lust euch an dieser Aktion zu beteiligen.

Alles Liebe

Eure Bibi

Short Story Collab #02 Zeitreisen

Zuerst dachte ich, dies muss ein Traum sein. Welchen Grund sollte es sonst geben, dass ich barfuß und in meinem rotgepunkteten Pyjama in einer sehr dunklen Gasse stehe und friere. Ich erinnere mich noch gut daran wie ich mich in meine kuschlige Decke gerollt habe und noch etwas lesen wollte. Welches Buch war es nochmal? Richtig, Die drei Musketiere von Alexandre Dumas. Während dem Lesen muss ich wohl eingeschlafen sein und träumte jetzt.

Zugegeben, ich konnte mich nicht erinnern in welchem Traum ich den Regen der auf meine Wangen tropfte “wirklich” fühlen konnte. Und in keinen meiner bisherigen Träume habe ich so gefroren. Ich hätte mir mal lieber Schuhe dazu geträumt. Was war das überhaupt für ein widerlicher Gestank der in der Luft hing? Wüsste ich es nicht besser, würde ich auf menschliche Ausscheidungen tippen. Aber wusste ich es denn wirklich besser? Schließlich war das hier ein Traum. Die waren doch immer unlogisch.

Mein Traum-Ich blinzelte die Regentropfen aus den Augen und sah sich erst einmal um. Es war stockdunkel und nass. Der Boden war schlammig und meine Zehen versanken darin auf ekelerregende Weise. Ich konnte ein paar verriegelte Fenster und heruntergekommenen Fassaden ausmachen. Keine Menschenseele außer dem frierendem ich natürlich. Ich sollte vielleicht aufhören bis spät in die Nacht Bücher zu lesen, dann würde ich bestimmt auch normalere Sachen träumen, in denen man nicht nass wird und definitiv besser und hübscher angezogen ist.

Bevor ich mich weiter über mein Unterbewusstsein und dessen Träume beschweren konnte, wurde ich schmerzhaft an den Haaren gepackt und nach hinten gezogen. Etwas kaltes und schweres legte sich auf meinen Hals, und eine nuschelnde Stimme fragte mich, aus welchem verrücktem Hause ich denn entlaufen sei und wenn ich nur einen Mucks von mir gebe, würde er sich gezwungen fühlen den Boden unter meinen Füßen mit meinem Blut zu tränken. Mein überrumpeltes und von Haus aus wenig mutiges Ich hielt daraufhin natürlich den Mund und betete doch bitte bald aufzuwachen. Dieses Ding an meinem Hals schnitt nämlich unangenehm in die Haut.

Der Mann hielt mich eisern fest und durchwühlte mit seiner anderen Hand die Taschen der Pyjamahose. Natürlich fand er nichts. Was ich ihm aber auch hätte sagen können. Aber ich wurde ja nicht gefragt. Sein Atem roch nach Alkohol, Knoblauch und etwas fauligem. Als er nach den offensichtlich leeren Taschen nicht aufhörte mich abzutasten, sondern seine Hand unaufhörlich nach oben wandern lies, bekam ich es so richtig mit der Angst zu tun. Traum hin oder her. Aber irgendwann hat jeder Spaß sein Ende. Ich begann mich zu wehren und ignorierte das kalte Stahl an meinem Hals. Es ist ja schließlich nur ein Traum. Verletzungen kümmerten mich nicht. Aber wenn ich in meinem Traum vergewaltigt werden soll, kümmert mich das sehr wohl. Ich habe schließlich auch meinen Stolz. Ich trat mit meinen Füßen um mich, benutzte meine Ellbogen und schrie was das Zeug hielt. Das Ergebnis war eher kläglich. Ich kam keinen Zentimteter frei, der Unbekannte schnaubte wütend und mein Hals brannte dort wo mich das Messer in die Haut geritzt hat. Zumindest ging ich davon aus, dass es ein Messer war. Gute Lichtverhältnisse waren in meinem Traum wohl nichtexistent.

Doch bevor ich vom vielen Schreien heiser wurde, stöhnte der Mann hinter mir überrascht auf. Er lies das Messer fallen und fiel rückwärts wie ein Sack Mehl in den Schlamm. Dahinter ragte eine andere große Gestalt auf und hielt einen Degen in der Hand. Ich wollte gerade all meine Kraft zusammen nehmen und das Weite suchen, als ich abermals gepackt wurde. Bestimmt aber nicht so grob wie der Mann vorhin, der den Boden jetzt mit seinem Blut tränkte.  Ich blickte in blaue Augen die mich misstrauisch musterten und dann verwundert über mein Outfit glitten. Gut, mein Pyjama war jetzt nicht das Edelste was ich besitze aber sein Aufzug entsprach auch nicht gerade der neuesten Mode. Er trug einen abgetragenen Mantel der mit Schlamm bespritzt war. Darunter blitzte eine Pistole hervor. Seine Haare waren lang und fielen ihm wirr ins Gesicht und auf seinem Kopf throhnte ein Hut mit einer hübschen Feder. Wer bitte trägt denn heute noch sowas?

Er frage mich immer wieder nach meinem Namen, aber ich brachte einfach kein Wort heraus. Meine Hände zitterten und meine Füße waren bereits vor Kälte taub. Ich hörte ihn einmal tief durchatmen, danach lies er mich los und drückte mir so etwas wie einen Flachmann in die Hände und befahl mir zu trinken. Ich tat mein Bestes, meine zitternden Hände an mein Gesicht zu führen um einen Schluck zu trinken, aber ein Großteil verteilte sich auf meinem Oberteil. Die paar Tropfen die es dennoch in meinen Mund geschafft haben, brannten unangenehm auf der Zunge und schmeckten stark nach Alkohol.

Bevor ich ihm dankend den Flachmann zurückgeben konnte, ertönte ein ohrenbetäubendes Geräusch. Waren das Pferdehufe? Ich ging ein paar Schritte rückwärts, stolperte, fiel und wachte schweißgebadet in meinem Bett wieder auf.

Dort sitze ich jetzt noch immer und atme heftig ein und aus. Was zur Hölle war das? Verwirrt wische ich mir ein paar nasse Strähnen aus dem Gesicht und bemerke den kleinen Gegenstand in meinem Schoß. Vor mir lag ein Flachmann, der arg mitgenommen aussah und mit Schlamm bespritzt war.

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