Es ist mal wieder so weit.
Mein Rheuma hat mich wieder fest in seinem Griff und zwingt mich die Tage mehr als nur einmal auf meine Knie.
Meine Nerven sind gespannt und die unwichtigste Sache, das leiseste Wort, die kleinste Berührung bringt mich zum Ausrasten. Ich bin frustriert und wütend. So wütend das ich am Liebsten auf was einschlagen würde. Leider geht auch das nicht weil meine Hände und Finger kaum ein Glas Wasser halten können. Das macht mich noch wütender und noch trauriger.
Ich verbringe meine Zeit damit rumzuliegen und an die Dinge zu denken die ich gerne machen würde. Der Himmel vom Fenster aus ist strahlend blau. Mein Sohn quietscht vergnügt im Wohnzimmer mit dem Papa. Der Wäschekorb quillt vor lauter Wäsche über und die angefangene Häkelpuppe liegt alleine und halbfertig auf dem Tisch.
Jede Bewegung schmerzt und ich finde einfach keine Position in der es sich länger als 15 Minuten aushalten lässt. Ich schlage die Zeit tot in dem ich meinen müden Knochen Schlaf gönne. Aus dem erhofften ruhigen und erholsamen Schlaf wird ein unruhiges und nervenaufreibendes Unterfangen.
Es ist so frustrierend. Und dennoch. Auch wenn ich auf dem Boden liege und nichts auf die Reihe kriege wandert mein Blick zum blauen Himmel und ich kann die Hoffnung nicht aufgeben das wieder bessere Tage kommen. Tage ohne Schmerzen und Wut. Ich warte darauf das meine zitternden Muskeln und geschundenen Knochen genug Kraft schöpfen können um sich wieder hoch zu hieven. Auch wenn es erstmal nur auf allen vieren vorwärts gehen sollte. Lass mich vorwärts gehen und die Tränen der Wut vergessen. Liebes Rheuma, lass mich aufstehen und meinen Weg gehen.